Inhalt

Vorwort
Die Dorfgemeinde Niederuster
Die Dorfkapelle St. Blasius
 - St. Blasius
 - Die ’Kilchen Sant Blëßi zuo Nideruster’
 - Der Name der Kapelle
 - Das Jahrzeitbuch von Uster
 - Die andern Kapellen
 - Standort der ehemaligen Kapelle St. Bläsi in Niederuster
 - Die Urkunde von 1506
 - Jahresrechnung 1663 des Kapellenguts St. Bläsi
 - Glocke und Uhr
 - Kapellengutsrechnung von 1622
 - Kapellengutsrechnung von 1626
Das Ende der Kapelle
 - Dorfbrände im 19. Jahrhundert
 - Zum Dorfbrand von Niederuster (6. April 1847)
Schlussbemerkung
Impressum


Vorwort
von Dr. phil. Pietro Maggi, Stadtarchivar Uster

Das vorliegende 21. Neujahrsblatt zum zwanzigjährigen Jubiläum der Turicum-Gesellschaft Niederuster erscheint in besonderem Format. Es ist der einstigen Dorfkapelle St. Blasius im Niederustermer Unterdorf gewidmet. Obwohl die Kapelle während fast fünfhundert Jahren inmitten der Dorfgemeinschaft stand, weiss heute fast niemand mehr von deren Existenz; nicht einmal der genaue Standort war bis jetzt bekannt. Umso verdienstvoller ist die Arbeit von Peter Surbeck, der alle verfügbaren Quellen erforscht hat. Seinen fundierten Recherchen und seiner nie erlahmenden Energie verdanken wir, dass zum Beispiel die Standortfrage jetzt gelöst ist. Peter Surbeck hat damit einen wertvollen Beitrag nicht nur für die Geschichte Niederusters, sondern auch für diejenige Usters geleistet.

Inhalt
Die Dorfgemeinde Niederuster

Niederuster war bis zur Industrialisierung, die hier um 1817 (Spinnerei Frei, später SMM) einsetzte, ein kleines Bauerndorf. Es bestand aus zwei Teilen: dem Oberdorf, das sich seit dem 14. Jahrhundert um die Mühle gebildet hatte, und dem Unterdorf, das sich als Strassendorf entlang der Strasse nach Greifensee erstreckte. Beide Dorfteile begleitet der Aabach, der hier im 18. Jahrhundert noch ’Leugellenbach’ hiess (’Läugeli’, Laube, siehe Neujahrsblatt 19, 2009, Seite 4). Vier dieser ’Silberfischchen’ haben sich auch im Netz des Wappens von Niederuster verfangen [1]

Im Unterdorf befand sich auch die Dorfkapelle, die dem Heiligen Blasius geweiht war und dem ’Untern Dorf’ gehörte. Sie ist vor 1418 gebaut worden und fiel im Jahr 1847 einem Dorfbrand zum Opfer. Als Standort der Kapelle wurde immer die Stelle hinter der ehemaligen Wirtschaft zur Traube angenommen. So gibt auch Arnold Nüscheler den Ort mit ’mitten im Dorf am Aabach’ an. Aus der Lokalisierung der anlässlich des Dorfbrandes vom 6. April 1847 abgebrannten Gebäude ergibt sich ebenfalls eine Bestätigung dieser Stelle. Der bei den Nachforschungen aufgefundene Plan von 1816 beweist diese Annahme. Der über vierhundertjährigen Geschichte der Dorfkapelle St. Bläsi, wie der Titularheilige auf Zürichdeutsch heisst, ist diese kleine Schrift gewidmet. Das Neujahrsblatt 2011 der Turicumgesellschaft Niederuster ist ein besonderer Beitrag zur Geschichte von Niederuster und der Stadt Uster und erscheint deshalb in spezieller Aufmachung

 

 

Das Dorf Niederuster auf der sogenannten ’Topographischen Aufnahme des Kantons Zürich’ (Blatt XIIa, Uster, 1847-1850). Im Jahr 1847 ereignete sich der Dorfbrand im Unterdorf, dem die Kapelle St. Blasius zum Opfer fiel. Die Aufnahme scheint den Zwischenstand nach dem Brand wiederzugeben. Das ’Chilewäägli’ ist hier noch nicht eingezeichnet. Deutlich ist noch das Oberdorf um die Mühle und das Unterdorf längs der Seestrasse zu erkennen. Bei der vom Aabach senkrecht abgehenden (blauen) Linie handelt es sich nicht um einen Weg, sondern um einen Wassergraben zur Bewässerung der südwestlich der Seestrasse liegenden Wiesen (Breite). Beim unmittelbar darauf folgenden Gebäude rechts der Seestrasse dürfte es sich noch um die Kapelle handeln [2]

Inhalt
Die Dorfkapelle St. Blasius

Der dem Aabach folgende Weg vom alten Schulhaus Niederuster über die Sonnenbergstrasse bis zur Seestrasse im Unterdorf von Niederuster trägt von alters her den Namen ’Chilewäägli’. Diese Bezeichnung deutet nicht etwa auf den Kirchweg der Niederustermer nach Kirchuster oder gar auf den südamerikanischen Staat hin ... Der Name leitet sich vielmehr von der Dorfkapelle St. Blasius ab, die vor 1418 [3] erbaut wurde und am 6. April 1847 dem Dorfbrand zum Opfer fiel.

 

 

Verlauf des ’Chilewäägli’

 

Es zweigt beim Jugendstilbrunnen im Oberdorf gegenüber dem alten Schulhaus von der Seestrasse ab, folgt dem Aabach, überquert die Sonnenbergstrasse und mündet im Unterdorf zwischen dem alten Transformatorenturm und der ehemaligen Wirtschaft zur Traube wieder in die Seestrasse. Gelber Punkt: Standort der ehemaligen Kapelle St. Blasius.

Inhalt
St. Blasius (zd. [4] Bläsi, frz. Blaise, it. Biagio)

St. Blasius gehört schon im 9. Jahrhundert zu den 14 Nothelfern. [5] .Diese sollen der Legende nach vor ihrem Tod um die Gnade der Fürbitte gebeten und dabei die Verheissung erhalten haben, bei Anrufung hilfreich vermitteln zu dürfen. Blasius wirkte als Bischof von Sebaste im antiken Kleinasien (heute Türkei). Um das Jahr 283 erlitt er in der Christenverfolgung des Diokletian den Märtyrertod. In der Kunst wird er als Bischof mit Stab und mit eisernem Hechelkamm (Marter-Werkzeug) und gekreuzter Kerze (Christussymbol) dargestellt. Er wird gegen Halsleiden angerufen, da er einem jungen Mann, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, das Leben rettete [6] Tagesheiliger: 3. Februar (Blasiussegen als Brauch in der katholischen Kirche [7]).

St. Blasius wird auch als Helfer gegen die Pest angerufen; er ist ebenfalls Beschützer des Viehs und Patron zahlreicher Handwerksberufe. Gerade seine Funktion als Helfer gegen die Pest könnte ein Hinweis auf die Zeit des Baues der Dorfkapelle Niederuster in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts sein: Die grosse europäische Pandemie von 1347 bis 1353, der sogenannte Schwarze Tod, forderte 25 Millionen Todesopfer – einen Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung.

 

 

 

St. Blasius als Bischof in der Nothelferkapelle von Silenen. Sein Attribut (Erkennungszeichen) ist hier die Kerze. In der Kartusche über seinem Haupt steht:
’S. Blasiuß. Für Erstickhung oder Halßweh’.

Inhalt
Die ’Kilchen Sant Blëßi zuo Nideruster’

Leider gibt es keine Darstellung dieser Kapelle [8] .Man muss sie sich aber als mittelalterliche Kleinkirche vorstellen, wie sie heute noch in Rikon/Effretikon (St. Stephan, erste Erwähnung 1363) oder in Breite bei Nürensdorf (St. Oswald, 1370) bestehen. Die genauesten Angaben über die Kapelle finden sich bei Nüscheler: ’Niederuster. St. Blasius. Die Einweihung der Kapelle (Kirchweih), welche am 11. April 1418 hundert Tage Ablass (Recht auf Ablassvergabe) erhielt, wurde stets am nächsten Sonntag nach dem Feste der h. Felix und Regula (11. September) begangen (...). Die Kapelle, welche mitten im Dorf am Aabach stand und ein hölzernes Türmchen mit einem im Jahr 1663 gegossenen Glöcklein hatte, ging bei einer Feuersbrunst am 6. April 1847 zu Grunde’.

 

Inhalt

 

Der Name der Kapelle

Die Kapelle erscheint im Jahrzeitbuch von Uster unter folgenden Bezeichnungen: (Capellam) in Nider ustra in honore sancti Blasii fundatam (gebaut zu Ehren des Heiligen Blasius) [9].

Weitere Erwähnungen: Kappel zu nider uster (26. Januar), Cappell Sant bläsi zuo nid’uster [10] (10. August), Cappel zu sant Bläsy (9. September),Cappelle sancti blasij (11. September), Kappel sant blasi ze nid’uster (27. September). Im Kapellengut [11] : Kilchen Sant Blëßi.

 

Das Jahrzeitbuch von Uster [12]

Das Jahrzeitbuch ist ein kalendarisches Verzeichnis der Jahrzeiten, das heisst der alljährlichen liturgischen Feiern an der Kirche Uster zum Gedächtnis bestimmter Personen. Ein solcher Kalendereintrag nennt vielfach auch den Jahrzeitstifter und die Stiftungsauflagen. Das Ustermer Jahrzeitbuch entstand zwischen 1469/70 und dem 27. Juli 1473.
Nachfolgend zwei Beispiele mit Erwähnung der Kapelle St. Blasius in Niederuster.

11. September (römische Datierung). (Tag der) Märtyrer Prothus und Jacinctus, Felix und Regula [13]

Nota quod dedicatio cappelle sancti Blasii semper est celebranda proxima dominica post festum
sanctorum Felicis et Regule indulgentie..

Die Kirchweih (dedicatio) der Kapelle St. Blasius soll immer am nächsten Sonntag nach dem Fest der Heiligen Felix und Regula mit einem Ablass (indulgentie) gefeiert werden.

Ablass: Durch den Besuch der Kapelle an diesem Tag erhielt man einen Ablass, also einen gewissen Erlass für lässliche Sünden [14]. Der rote Eintrag zu St. Blasius gehört zum Kalender. Dieser geht sicher auf einen älteren, aber wohl nicht erhaltenen kirchlichen Festkalender, bzw. auf das frühere, auch nicht mehr erhaltene Jahrzeitbuch Uster zurück.
 


Rote Schrift: 10. August
(römische Datierung). (Tag des) Märtyrers Laurentius [15] .
Omnibus vere penitentibus confessis et contritis qui hac die hanc ecclesiam vel suas cappellas
nec non altaria in ipsis existentes devocionis orationis seu peregrinacionis causa visitaverint (...) centum dies indulgentiarum misericorditer impartiuntur.
Jeder wirklich reuige Sünder oder Pilger, der an diesem Tag die Kirche Uster oder deren Kapellen besucht, um an den dortigen Altären zu beten, wird eines Ablasses von hundert Tagen teilhaftig.
Schwarze Schrift: Jahrzeit für das Seelenheil von Margretha Rulandin, gestiftet von deren Ehemann Heinrich Ruland in der Höhe von 2 Mütt Kernen (Getreide), wovon ein Viertel ’an die Cappell sant bläsi zuo nid’uster’
[16]
.

 

Inhalt
Die andern Kapellen [17]

Ausser Niederuster besassen nur noch Riedikon (1546 erwähnt, Standort unsicher) und Nänikon eine Dorfkapelle (St. Johannes der Täufer). Diese wurde vermutlich zeitgleich mit Niederuster auf dem Büel erbaut, vor der Reformation zerstört (im Alten Zürichkrieg?) und im Dorf neu errichtet. 1846 musste sie dem Neubau des Türmlischulhauses weichen.
 In der Beinhauskapelle Unserer Lieben Frau (Mariakapelle) im Friedhof neben der Kirche Kirchuster waren die zweiundsechzig Köpfe der im Jahr 1444 in Nänikon hingerichteten Verteidiger der Burg Greifensee aufgestellt – eine Art patriotischer Gedenkstätte also. Die 1638 noch vorhandenen neunundzwanzig (!) wurden dann aber feierlich im Friedhof beigesetzt. Das Gebäude – zuletzt als Gefängnis für Vagabunden benutzt – wurde 1823 zusammen mit der Kirche abgetragen.
 Auf der Blutmatt – dem Hinrichtungsort der Besatzung von Greifensee – stand zudem die Gedenkkapelle. 1506 wurde der zerfallende Holzbau durch eine steinerne Kapelle ersetzt, von der 1839 die letzten Spuren verschwunden sind (Errichtung des Denkmals 1842)
 

Blutmattkapelle

Die ehemalige Kapelle auf der Blutmatt zwischen Nänikon und Greifensee von 1506. Sie erinnerte an die Hinrichtung der Zürcher Besatzung der Burg Greifensee durch die Eidgenossen im Alten Zürichkrieg 1444. Damals sind an dieser Stelle 62 Zürcher geköpft worden (aus der Chronik des Zürchers Gerold Edlibach).

 

 

Rikon/Effretikon

Kapelle St. Stephan, erstmals erwähnt 1363. So muss man sich auch die Dorfkapelle St. Bläsi in Niederuster vorstellen. Sicher ist jedenfalls, dass die Kapelle in Niederuster ebenfalls einen Dachreiter mit Glocke und Zifferblatt besass. Von beidem ist später noch die Rede.

Inneres der Kapelle (Rikon/Effretikon)

So könnte auch das Innere der Dorfkapelle St. Bläsi in Niederuster in nachreformatorischer Zeit ausgesehen haben. Vorher stand im flach geschlossenen Chorraum ein Altärchen mit Altarbild (St. Blasius). Normalerweise wurden die Kirchen und Kapellen jener Zeit nach Osten ausgerichtet. In Niederuster ist dies jedoch nicht der Fall.

Inhalt
Standort der ehemaligen Kapelle St. Bläsi in Niederuster

Der genaue Standort der Dorfkapelle am untern Ende des ’Chilewäägli’ war bis anhin unbekannt. Aus dem 2010 aufgefundenen Plan zum Wasserrecht der mech. Werkstätte von Weber u. Cie. in Niederuster von 1816 [18] ist dieser jedoch genau ersichtlich. Die Kapelle stand im rechts der spätern Trafostation (weisser Turm) anschliessenden Gartengelände. Der davor liegende Fabrikkanal wurde bereits 1817 für die Baumwollspinnerei (später ’Schliiffi’) gebaut, sodass noch die gesamten Kapellenfundamente erhalten sein dürften. (Aufnahme von oberhalb der Aabachbrücke/Schliiffiweg aus)

 

 

Lage der Kapelle

 Chor gegen Südosten, Eingang Nordwestseite. Wenn der Plan Seite 11 genau stimmt, wäre sie in der Mitte zwischen Gewerbekanal und Seestrasse gestanden (etwas näher am Kanal), teilweise also noch im heutigen

’Chilewäägli’. Gegen die Seestrasse hin war die auf Seite 15 erwähnte Sonnenuhr angebracht. Aabachbrücke und Trafostation waren natürlich noch nicht vorhanden.

Inhalt

 

 

Plan 1 zu Wasserrecht Nr. 42(Ausschnitt) von 1816 mit Kapelle St. Blasius (Johannes Fehr)
Die ’Capelle’ steht auf dem grossen freien Platz zwischen Seestrasse und Gewerbekanal. Die nächste grosse Liegenschaft aabachabwärts von Jakob Meier ist im hintern Teil mit ’Gemeind Trotten’ angeschrieben. Der Plan ist aber unvollständig und ungenau. Zuunterst der auf Seite 2 erwähnte Wässerungsgraben; Stau des Aabaches mit ’Breite Wuhr’. Der Graben führte unter der Seestrasse hindurch und endete im Gebiet ’Breite’. Er nahm seinen Anfang in unmittelbarer Nähe der Abzweigung des Gewerbekanals, also wenig oberhalb der Kapelle.

Text: Flüchtiger nach dem Augenmass gemachter Entwurf von dem untern Ende des Dorfes Nieder-Uster bei Anlass einer Besichtigung gezeichnet den 16. May 1816.

Die Liegenschaften sind mit den Namen der Eigentümer bezeichnet. Die alten Niederustermer Geschlechter heissen Bünzli, Spillmann und Meier. Die Kapelle ist längsrechteckig eingezeichnet. Der Chorraum im Südosten war also ebenfalls rechteckig, was aber nicht heisst, dass dies in der Frühzeit auch der Fall war. So besass der Vorgängerbau der heute ebenfalls rechteckigen Kapelle St. Stephan in Rikon/Effretikon (Seite 9) eine halbrunde Apsis [19] .Grabungen würden auch hier Aufschluss geben.
Lage der Kapelle: Auf dem Plan sind nicht alle Gebäude eingezeichnet; namentlich diejenigen auf der Gegenseite der Seestrasse fehlen (Text) [20] . Auf der Aabachseite die Abzweigung des Gewerbekanals. Dort ist heute die Brücke des Schliiffiweges. Der untere Teil der Kapelle – durch eine Linie abgetrennt und etwas enger schraffiert – könnte der ehemalige Chor sein.

 

Inhalt

Montage einer romanischen Kapelle

Standort der Kapelle St. Bläsi (Garten zu Seestrasse 94). Blick von der Seestrasse aus. Rechts davon der Trafoturm (Trafo nicht mehr in Betrieb; Turm erbaut 1919) davor das heutige ’Chilewäägli’. Die Kapelle weist wie die St. Stephans-Kapelle in Rikon/Effretikon einen rechteckigen Grundriss auf (einräumig, flach geschlossen). Damit ist auch ihr Aussehen weitgehend bestimmt (Zustand nach 1663 mit Sonnenuhr)

 

Die Urkunde von 1506 [21]

Abt Felix und Konvent Rüti [22] bestätigen, dass die Kirchgenossen (Kirchgemeinde) auch für die St. Bläsi-Kapelle (4. Zeile, Mitte) eine ewige Messe mit Pfrund (für den Kaplan) gestiftet haben. Die Kirchgenossen haben zudem das Recht, bei Freiwerden der Kaplanstelle einen neuen Kaplan zu wählen, der dann vom Abt in Rüti und vom Bischof in Konstanz bestätigt werden muss (Montag vor St. Gallentag 1506)

 

[1] Wir felix / von gottes verhengende [Verhängnis] Abbte / und der gemein Convent des gotzhuß Rûte des ordens premonstràt Costentzer bystums /
[2] Bekennent und tuond kund mengklichem mit disem brieff / als dann die Ersamen und bescheidnen die gemeinen kilchgenosen der pfarkilchen
[3] ze Uster zuo lob got dem allmechtigen und ze trost den lieben selen und in der ere [Ehre] der muoter gottes maria inn den Cappellen ze Uster
[4] uff[... ?] dem beinhuß und ze nider uster in sant blæsis [e auf a überschrieben] cappell ein ewigi mess und pfruond gestifft hand nach lut und sag der
[5] dotation und stifftbrieff darumb und ùber gemacht / welche Cappellen sider [seither] doch iren und gelider der genanten pfarrkirchen ze
[6] Uster / wonn [wann] nun wir Abbt felix und unser nachkomen / Æbbte [e auf A überschrieben] des vermelten gotzhuß Rúti / Rechte patronen und lehen herren
[7] sind der genanten pfarkirchen Uster / So sind doch die selben gemeinen kirchgenossen mit unß frùntlich und guetlich [e auf u überschrieben] ûberkomen und
[8] betragen also / dz [dass] die vorgemelten kilchher und gemein undertanen zu Uster und ir Nachkomen die bemelten Capplany
[9] pfruond / so dick [oft] und wen sy iemer ledig wirt / mugent lihen und einen zimlichen erbern ley priester [Leutpriester] dar uff erwellen ... [23]

 

Jahresrechnung 1663 des Kapellenguts St. Bläsi [24]

In den Rechnungen des Kapellengutes findet sich unter dem 18. Februar 1664 die Jahresrechnung 1663

 

94 Pfund dem Uhrenmache umb ein Nübwe Uhr (die Kapelle besass also schon vorher eine Uhr!)
84 Pfund den Zimmerlüthen, luth Verdings (nach Werkvertrag)
84 Pfund dem Maaler, luth Zedels (nach Rechnung)
145 Pfund Herrn Ammann Füesslins sel. Witwen Zürich umb ein Glogg, wigt 145 Pfund  [25] (die Kapelle besass also schon vorher eine Glocke!)
36 Pfund um Ziegel und Kalch
10 Pfund 10 Schilling dem Schlosser
2 Pfund 18 Schilling Nägel und Säylwerch (Seile für die Glocke)
3 Pfund 4 Schilling Umb ein Sonnen-Uhr (Sonnenuhr neu angebracht!)
7 Pfund 16 Schilling dem Maurer
68 Pfund Umb sonst allerhand Ußgaaben, welche in wërendem Buw, vor und nach demselbigen ufergangen, luth specificierten Zedels, darunder auch mit Nammen der Krähanen (Aufrichtemahl), so von den Wercklüthen allen und der gantzen Gmeind an einem in deß Pflegers Huß gehaltnem Abendund Nachtësßen verbucht worden. (Für alle sonstigen Ausgaben, die während und nach dem Bau entstanden sind nach besondern Rechnungen, darunter auch das Aufrichtemahl, das von allen Bauarbeitern und der ganzen Gemeinde im Hause des Kapellenpflegers abgehalten worden ist.)
Summa
541 Pfund 8 Schilling

 

Jahresrechnung des Kapellengutes
St. Bläsi 1663

Bei der schwungvollen Kalligraphie handelt es sich nicht etwa um arabische Schriftzeichen! Eingangs steht sie für die Preise, im Text für die Grossbuchstaben. Bemerkenswert ist die grosse Ausgabe für das Aufrichtemahl, den ’Krähanen’. Dass nicht die ganze Gemeinde in der Stube des Pflegers Platz hatte, ist klar. Auch in der Scheune waren sicher die Tische gedeckt. Die Sonnenuhr wurde zweckmässigerweise auf der Südwestseite gegen die Seestrasse hin angebracht

 

Die teure Renovation zeigt, dass die Kapelle auch nach der Reformation noch für den Gottesdienst gebraucht worden ist, so zum Beispiel für den üblichen Dienstagabendgottesdienst oder auch für die ’Nachtschule’ für Jugendliche. Auch die zuständige Behörde war noch vorhanden (Kapellenpfleger). Erst 1768 gab es einen obrigkeitlich verordneten Pfleger. 1663 scheint man die gelungene Renovation ausgiebig gefeiert zu haben (Kosten!). Das deutet ebenfalls auf den weitern Gebrauch der Kapelle hin. Kläuis Vermutung, dass die Kapelle nach der Reformation der Gemeinde als Schopf diente, ist damit widerlegt [26] Auch die Kapelle St. Stephan in Rikon/Effretikon wurde übrigens nach der Profanierung in der Reformation ab 1556 wieder für Gottesdienste benutzt.

Inhalt

Glocke und Uhr

Da die Bauern jener Zeit nicht über eine persönliche Uhr verfügten, kam der Kapelle mit Glocke und Uhr grosse Bedeutung zu. Die Glocke dürfte zu den im Zürcher Gebiet üblichen Zeiten geläutet worden sein. Der verantwortliche ’Zeitrichter’ erhielt jedes Jahr 12 Gulden [27] Die genaue Ortszeit konnte er um die Mittagszeit an der Sonnenuhr ermitteln. Die Inschrift auf der neuen Glocke ist noch bekannt.

 

Die Inschrift der Glocke von 1663
SOLI DEO HONOR ET GLORIA Ao 1663. (Gott allein Ehre und Ruhm. Im Jahr 1663)
Darunter:
HERR SAMUEL EGLI VOGT DER HERRSCHAFFT GRYFENSEE / HERR JOHANN FELIX BALBER, DECAN, PFARRER ZU USTER.
Am unteren Rand
USS HITZ UND FÜR [28]BIN ICH GEFLOSSEN / PETER FUESSLI US ZÜRICH HAT MICH GEGOSSEN

 

Aus dem Verzeichnis aller Glocken-Inschriften des Kantons Zürich von Kirchenrat Salomon Vögelin († 1849) [29]. Das Verzeichnis ist kein kalligraphisches Meisterwerk, besticht aber durch seine Vollständigkeit ’aller in den Kirchen des Cantons Zürich theils ehemals theils jetzt befindlichen Glocken und derselben Inschriften’. Bemerkung zuunterst: Thurm sammt Glöcklein verbrannt 184...

 

Kapellengutsrechnung von 1622 [30] (Beispiel)

 

 

Rechnung der Kilchen Sant Blëßi zuo Nideruster von 1622 Jahre

2 Pfund 15 Schilling für das das wir ein arme frouw welliche by
unns gestorben unnd zuovor 10 tag lang by unns
kranckh gelegen boumen [31] unnd bestatten lassen und
für spyß und tranckh
2 Pfund 15 Schilling dafür, dass wir [32] eine arme Frau, die bei uns verstorben und zuvor 10 Tage lang bei uns [33] krank gelegen war, eingesargt und bestattet haben, einschliesslich für Speis und Trank für die Kranke.
 

Es war üblich, dass Rechnungsführer im Ancien Régime und noch weit ins 19. Jahrhundert hinein in der Ich-Form (’wir’) abrechneten. Die Institutionalisierung war viel weniger weit gediehen als heute, dafür die persönliche Verantwortung vor Gott und der Gemeinschaft viel betonter, eingeschlossen möglicher finanzieller und strafrechtlicher Folgen.

 

Inhalt
Kapellengutsrechnung von 1626 (Beispiel)

 
Hernach volget Myn Jörg Meyers zuo Nideruster von
weggen (wegen) der Kilchen zu Sanct Blëßi daselbs rechnung vom 1626 Jahre.
Erstlichen Jnngnommen von alter Restantz so Ich
by der verndigen rechnung schuldig bliben.
Angelt -.-.- iiC xviiii lib. viiii ß. v hr.

Hernach folgt meine [34], Jörg Meyers [35] von Niederuster, Rechnung wegen der dortigen Kirche Sankt Bläsi vom Jahr 1626. Erstens eingenommen von alter Restanz, die ich in der letztjährigen Rechnung (Jahresrechnung 1625) schuldig geblieben bin. An Geld (eingenommen an Geld35 [36]: 219 Pfund 9 Schilling 5 Heller

 Wie im öffentlichen Rechnungswesen jener Zeit üblich, brachte Meyer als ersten Einnahmeposten die Restanz, also die bei Abschluss der Rechnung des vergangenen Jahres übrig gebliebene Geldsumme – es hätten auch Naturalien sein können – in die neu eröffnete Jahresrechnung ein.

 

Inhalt
Das Ende der Kapelle

In der Nacht auf den 6. April 1847 fiel die Kapelle zusammen mit drei grossen Bauernhäusern mit sechs Wohnungen und Scheunen einem Grossbrand zum Opfer. Der im Jahr 1846 als wöchentliches, amtliches Publikationsorgan gegründete ’Anzeiger von Uster’ berichtet am Samstag, 10. April über dieses Ereignis [37].

Uster. Die Ostermontagnacht war für unsere Gemeinde eine Nacht des Schreckens. In Nieder-Uster brach ungefähr um 1 Uhr in einem Schopfe Feuer aus, das mit Blitzesschnelle 3 grosse Wohnhäuser mit 6 Wohnungen, Scheunen und die Kapelle ergriff und gänzlich in Asche legte. Nur der angestrengtesten Tätigkeit ist es zu verdanken, dass das Unglück nicht noch weiter um sich griff.

 Soweit der Anfang der ausführlichen Berichterstattung. Die blosse Erwähnung der Kapelle zeigt, dass diese in der Zwischenzeit jegliche Bedeutung verloren hatte.
 

Bericht in der NZZ [38], 6. April 1847

Bericht in der NZZ, 7. April 1847

Zürich. Uster. Der Assekuranzschaden der in vorgestriger Nacht hier niedergebrannten Gebäude beläuft sich auf mehr als 10.000 fl (Gulden). Nicht die geringste Fahrhabe konnte gerettet werden. Ein ungemein grosser Vorrat von Lebensmitteln ist dahin; zwei Rinder sind verbrannt. Man vermutet böswillige Brandstiftung.

Protokoll des Gemeinderates der politischen Gemeinde Uster [39]

Darin heisst es lediglich, dass ’in der Nacht auf den 6. dieses Monats in Niederuster ein Brandunglück statt gehabt habe’. Weiter ist nur noch von den fünf Bauern die Rede, die ihre gesamte Fahrhabe verloren hatten und Antrag auf Ansetzung und Verteilung einer Liebessteuert [40] (Heinrich Steiner, Heinrich Bünzli, Rudolf Bünzli, Hans Heinrich Bünzli Henselis [41] , Rudolf Meier). Der Gemeindepräsident verfügte die ’Aufnahme einer Schatzung, die behuffs fernerer Verfügung dem Gemeinderath mitzuteilen sei’. In den folgenden Protokollen wird der Grossbrand nicht mehr erwähnt.

 

Inhalt
Protokoll der Zivilgemeinde Niederuster [42]

Auch das Protokoll der ehemaligen Zivilgemeinde Niederuster enthält keinerlei direkte Hinweise auf dieses Ereignis! In einem Eintrag ohne Datum nach dem 27. März 1847 sind die fünfunddreissig Spender der Liebessteuer für die fünf Brandgeschädigten aufgeführt. Die beiden höchsten Beträge sind je 25 Gulden, der kleinste etwas höher als ein halber Gulden. Aus dem ’Brand-Assekuranz-Buch [43] von Niederuster (1812-1894) ist ersichtlich, dass die Kapelle dem ’Untern Dorf’ gehört hatte. Der ’Kadaster-Anschlag’ des Gebäudes betrug 1843 noch 400 Gulden. Daneben steht: ’Freistehend. Die hier vorhandene Uhr und Glocke nicht inbegriffen’ (siehe Seite 15).

 

Memorabilia Tigurina

Dabei handelt es sich um die von Anton Werdmüller begonnene und später von Friedrich Vogel weitergeführte Chronik der ’Merkwürdigkeiten von Stadt und Landschaft Zürich’ [44]. Dort ist unter dem 6. April 1847 folgendes vermerkt: … am 6. April (1847) Morgens 1 Uhr (verbrannten) zu Nieder-Uster 5 [45] Häuser, mehrere Nebengebäude und die Kapelle, für welche (Häuser und Kapelle) die Assekuranzvergütung 9328 ½ fl (Gulden) betrug.
Mit andern Worten: ein ganzer Dorfkern mit Häusern, Scheunen, Ställen, Schuppen samt Kapelle wurde vernichtet. Es ist merkwürdig, dass eine solche Katastrophe so wenig Widerhall fand. Weshalb wohl? Wahrscheinlich, weil zu jener Zeit ein Dorfbrand noch fast an der Tagesordnung war.

 

Dorfbrände im 19. Jahrhundert

In Adetswil (Bäretswil) beispielsweise gab es noch im 19. Jahrhundert in gut dreissig Jahren vier solche Katastrophen: 1831 fielen zwölf Häuser, 1847 zehn Häuser, 1859 das ganze Oberdorf mit 32 Häusern und 1863 nochmals zwei Häuser den Flammen zum Opfer! [46] Holzbauten, schindelbedeckte Dächer, keine Brandmauern, fehlende Wasserversorgung, keine wirksame Feuerwehr, keine Blitzableiter und offenes Feuer in Küche, Wohn- und Schlafräumen (Licht!) führten zur ständigen Gefahr eines Dorfbrandes.

 

 

Brand von Gutenswil (4. September 1803) [47]

Von links fährt die Spritze eines Nachbardorfes auf. Die Männer tragen Lederkübel und Feuerhaken, mit denen die brennenden Häuser eingerissen wurden. Dies war die einzige wirksame Massnahme der Feuerbekämpfung (Hintergrund, Mitte). Rechts verlässt eine aus drei Generationen bestehende Familie mit geretteten Habseligkeiten den Brandplatz

 

Feuerspritze Zivilgemeinde Kirchuster, 1847

Die neue Spritze wurde wohl infolge des Grossbrandes in Niederuster angeschafft. Die Wippe wurde von vier starken Männern betätigt, das Wasser von dessen Entnahmestelle (meist Feuerweiher) in Lederkübeln zur Spritze weitergereicht. In jedem Haushalt musste ein solcher Eimer vorhanden sein (vgl. Bild Seite 23). Aufnahme im einstigen Feuerwehrdepot am Dorfschulhausplatz. Im Hintergrund fünf Windlichter. [48]

Inhalt
Zum Dorfbrand von Niederuster (6. April 1847)

Die nachfolgende Karte zeigt die in Frage kommenden Objekte [49] . Alle wurden 1848 und 1849 neu gebaut. Zunächst der Fussgängerbrücke des heutigen Schliiffiweges und dem ’Chilewäägli’ die nicht wieder aufgebaute Kapelle (gelb). Das unmittelbar westlich daneben liegende Wohnhaus (mit Schuppen gegen den Kanal hin) wurde erst 1856 gebaut. Oben links zweigt der Strandbadweg von der Seestrasse ab.

 


 

Schlussbemerkung

Heute ist das damalige Geschehen, ja sogar die Existenz der einstigen Dorfkapelle St. Blasius in Niederuster vergessen; einzig der Name ’Chilewäägli’ erinnert noch daran. Leider gibt es keine Abbildung der Kapelle St. Blasius. Nachforschungen im Zürcher Staatsarchiv, im Zürcher Stadtarchiv, im Zürcher Baugeschichtlichen Archiv, im Archiv der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, in der Graphischen Sammlung der Zentralbibliothek, in der Graphischen Sammlung der ETH, in der Graphischen Sammlung der Winterthurer Stadtbibliothek, in der Graphischen Sammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern, im Londoner Victoria & Albert Museum, im British Museum und in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien blieben erfolglos.

Turicum-Gesellschaft Niederuster
Neujahrsblatt 21/2011

Umschlag:
Jahrzeitbuch von Uster, 10. August, Tag des Märtyrers Laurentius. Beginn Beginn 5. Zeile von unten: (Cappell) sant bläsi zuo nid‘uster

Dank:
Die Realisierung dieser Broschüre wurde durch Beiträge der Gemeinnützigen Stiftung Basler & Hofmann, Zürich, der Stadt Uster, Lenzlinger Söhne AG, Nänikon, sowie Reto Spillmann, Uster, und Hans Ulrich Künzle, Uster, ermöglicht. Ihnen allen bin ich zu Dank verpflichtet.
Mein besonderer Dank gilt Dr. Otto Sigg, a. Staatsarchivar, Frau Helena Zimmermann, lic.phil I, und Frau Marlis Stähli, MA, ZB Zürich, für ihre Mithilfe.

Realisierung:
Text: Peter Surbeck
Bildmaterial: Hansueli Künzle und Peter Surbeck, Zentralbibliothek Zürich, Staatsarchiv Zürich
Gestaltung/Bildbearbeitung: Reto Spillmann
Herstellung: Verlag Usterinfo GmbH  

Fussnoten:

[1] Wappen am Jugendstilbrunnen am oberen Ende des Chilewäägli
[2] Siehe Plan Seite 11
[3] Nach Arnold Nüscheler, Die Gotteshäuser der Schweiz, 1. Heft: Bistum Chur, Zürich 1864, Seite 328
[4] Zürichdeutsch, gesprochen mit halboffenem e (è, ë), wie ‚Mèèntig’, Montag
[5] Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten, Stuttgart 111.0pt87, Seite 450
[6] Jacobus de Voragine, Legenda aurea, hg von Matthias Hackemann, Köln, 2008
[7] ’Auf die Fürsprache des Heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen. Es segne dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.’
[8] Nachforschungen siehe am Schluss (Seite 25)
[9] Zentralbibliothek Zürich, Ms C 1, Seite I, Spalte links, Zeile 20
[10] nid(er)uster
[11] Kirchgemeindearchiv Uster, III A 2; Rechnung des Kapellengutes St. Blasius (vgl. Seite 18)
[12] Zentralbibliothek Zürich, Ms C 1, Jahrzeitbuch Uster
[13] Zentralbibliothek Zürich, Ms C 1, f. 32v
[14] keine Todsünden
[15] Zentralbibliothek Zürich, Ms C 1, f. 28v
[16] Ende 6., anfangs 5. Zeile von unten
[17] Gubler, Hans Martin, Kunstdenkmäler des Kantons Zürich III, Basel 1978, und Kläui, Paul, Geschichte von Uster, Uster 1964
[18] Wasserrechts-Kataster, Gemeinde Uster, Nr. 42, Plan Nr. 1. Regierungsrats-Beschluss vom 3. Oktober 1816. AWEL, 8090 Zürich
[19] Gubler, Kunstdenkmäler III, Seite 92
[20] Siehe dazu auch Plan Seite 2
[21] Kirchgemeindearchiv Uster, Urkunde I A 7
[22] Das Prämonstratenserkloster Rüti hatte das Patronatsrecht über die Kirche Uster.
[23] Beispiel der klösterlichen Kanzleisprache zu Beginn des 16. Jahrhunderts (Zeilen 1 bis 9).
[24] Staatsarchiv des Kantons Zürich, B VII 14.45
[25] Entspricht einer Glocke von 50 cm Höhe und 50 cm Durchmesser (Auskunft durch Firma Rüetschi AG, Glockengiesserei, Aarau). Inschrift der Glocke siehe Seite 17. Das Gewicht der Glocke stimmt tatsächlich mit deren Preis überein.
[26] Kläui, Geschichte von Uster, Seite 200
[27] Staatsarchiv des Kantons Zürich, B VII 14.45; Ausgabenliste Kapellengut St. Bläsi von 1663
[28] Feuer
[29] Zentralbibliothek Zürich, Ms J 432, Seite 142
[30] Kirchgemeindearchiv Uster, III A 2; Rechnungen des Kapellengutes St. Blasius 1622 /1626
[31] einsargen; vgl. ’Totenbaum’: früher allgemein für ’Sarg’ gebraucht. ’Sarg’ ist jüngeres Lehnwort aus der Schriftsprache.
[32] Mit ’wir’ ist eindeutig die Rechtspersönlichkeit St. Blasius-Kapelle und nicht etwa das Dorf Niederuster gemeint.
[33] Ort des Krankenlagers ist die Kapelle selbst und nicht nur Niederuster.
[34] Siehe Seite 19 oben
[35] Rechnungsführer des Kapellengutes
[36] In Jahresrechnungen früherer Jahrhunderte üblich: Eingenommen an Geld, an Kernen, an Wein etc. Heute, wo nur noch mit Geld bezahlt wird, ist dies natürlich nicht mehr notwendig.
[37] Das AvU-Archiv befindet sich beim ’Zürcher Oberländer’ in Wetzikon. In derselben Ausgabe finden sich noch der Dank der Gemeinde Niederuster für die Hilfeleistungen, ein Leserbrief, der die unterlassene Hilfe von Hegnau bemängelt und eine Verlustmeldung einer Pferdedecke am Brandort.
[38] Archiv NZZ
[39] Stadtarchiv Uster, NU IV B 3d
[40] ’Freiwillige’ Abgabe, die von Behördemitgliedern mit Hinweis auf die christliche Nächstenliebe von Haus zu Haus eingezogen wurde.
[41] Hans Heinrich Bünzli Henselis: Sohn des Henseli; zur Unterscheidung von den andern Bünzlis
[42] Stadtarchiv Uster, NU IV B 1a
[43] Stadtarchiv Uster, NU IV B 64c I
[44] Band V (1840-1850), Seite 238/39
[45] Hier ist im Gegensatz zu den Zeitungsberichten von 5 Häusern die Rede. Das würde mit der Zahl der Brandgeschädigten im Protokoll des Gemeinderates der politischen Gemeinde Uster übereinstimmen.
[46] Julius Studer, Geschichte der Kirchgemeinde Bäretswil, Zürich 1870, Seite 236/237
[47] Darstellung im Neujahrsblatt 1804 der Zürcherischen Hülfsgesellschaft
[48] Aus: 50 Jahre Autopikett. Feuerwehr Uster, Mai 1978
[49] Folgende Bauernhäuser wurden im Jahr 1848 um die ehemalige Kapelle herum neu errichtet: Seestrasse 96, 133, 135, 137; die Liegenschaft 92 im Jahr 1849. Nach der Liste der kulturhistorischen Objekte von Uster (1974, Kantonale Denkmalpflege).